Wie nutzen Kinder in Deutschland das Internet?
Diese Frage beantwortet eine aktuelle Studie von Carola Krebs, die Medienforscherin bei SUPER RTL ist. Aus ihrer Präsentation geht hervor, dass Kinder in Deutschland technisch sehr gut ausgestattet sind: 71 % aller Kinder haben einen PC zu Hause, den sie zum Surfen nutzen dürfen. Bei gut 5 Millionen Kinder im Alter von 6 bis 2 Jahren, sind also 4,4 Millionen online unterwegs. Die spannende Frage ist: Was machen diese Kinder im Internet? Ballerspiele und chatten? Keineswegs.
Was machen Kinder im Internet?
Auch wenn es manche Erwachsene überrascht: Kinder machen im Internet überwiegend sinnvolle Dinge, die ihrem Alter entsprechen. 87 % nutzen Websites für Kinder; 83% suchen nach Informationen für die Schule. Gerne nutzen Kinder das Internet auch für ihre Unterhaltung: Sie sehen sich Videos an, hören Musik und spielen Online-Spiele. (Da sind sie ja bei Reimix genau an der richtigen Adresse – hier gibt es von allem etwas. 😉 )
Eltern führen Kinder ins Netz
Interessant finde ich, dass viele Kinder durch Eltern an das Internet rangeführt werden. Nach und nach entdecken sie dann die Vielfalt des Netzes, wie Carola Krebs schreibt. Während bei jüngeren Kindern Unterhaltung und Information an erster Stelle stehen, werden bei den Jugendlichen mailen, chatten und individuelle Interessen wichtiger.
Das Internet bietet für jeden etwas!
Mit dieser Erkenntnis steigt die Nutzung des Internets sprunghaft an, wie man in der folgenden Grafik sieht. Im Alter von 8 bis 9 Jahren sind gerade mal 37 Prozent aller Kinder online – ein Jahr später hat sich der Wert fast verdoppelt!
„Je älter das Kind, desto weniger Kontrolle gibt es“
Die Überschrift finde ich zu krass. Für nahezu alle Kinder in allen Altersgruppen gibt es klare Regeln zur Nutzung des Internet. Dass ein älteres Kind mehr Freiheit genießt, finde ich nur selbstverständlich. Auffällig groß ist der Unterschied jedoch beim Chatten: Rund zwei Drittel aller Kinder im Alter von 6 bis 9 Jahren werden beim Chatten von ihren Eltern begleitet, bei den Jugendlichen von 10 bis 13 Jahren ist es nur noch ein Drittel.
Die beliebtesten Websites von Kindern
Bei jüngeren Kindern gehören Websites wie Kika und Toggo sowie die Video-Plattform Youtube zu den Favoriten. Ab dem Alter von 12 Jahren werden die kindgerechten Internetangebote jedoch von Social Networks wie SchülerVZ und Facebook verdrängt.
Facebook wird immer beliebter
Aus der Studie von Carola Krebs geht auch hervor, dass SchülerVZ noch immer das beliebteste Social Network bei Kindern ist. Aber Facebook holt rasant auf. In allen Altersgruppen konnte die Kommunikations-Plattform von Mark Zuckerberg die Nutzerzahlen von Kindern vervielfachen. Ich finde es schon ziemlich bedenklich, dass sich auch Kinder unter 13 Jahren dort ohne Probleme anmelden können. Denn das ist eigentlich nicht erlaubt. Wahrscheinlich macht es gerade dieses Verbot so spannend.
Wie sieht die ideale Website für Kinder aus?
Laut Carola Krebs bietet die ideale Website für Kinder „altersgerechte Inhalte, gute Usability, eine ansprechende Gestaltung und regelmäßige Aktualisierungen. Zudem sollte sie als Gesprächsthema taugen und auch für die Freunde interessant sein. Websites mit emotionalem Nutzen wie Spiele, Videos und Communities werden besonders häufig aufgesucht.“ Das ist eigentlich nicht überraschend. Bemerkenswert finde ich jedoch die Tatsache, dass Kinder ihren Lieblings-Websites lange treu bleiben. Erst mit dem Eintritt in die Pubertät ändert sich das Surf-Verhalten im Internet und die Experimentierfreude nimmt zu.
Hier kannst du die Studie Wie Kinder surfen von Carola Krebs als PDF ausdrucken oder runterladen.
Quelle: Studie „Internet und Relevant Set“, 2010 im Auftrag von eoa, IP Deutschland und SUPER RTL
Hi Maximilian,
deinen Kommentar finde ich richtig – den Link zu Finanznachrichten musste ich natürlich entfernen. Ich finde es zynisch, dass du Vorschläge machst, wie man die Medienkompetenz verbessern kann und es dann mit deinem Link zu einer vollkommen unpassenden Seite direkt untergräbst. Glaubwürdig ist das nicht. Gute SEO sieht auch anders aus.
Noch mal, an alle Leser dieser Blogs:
Ich freue mich über Kommentare und auch Links sind erlaubt, aber nur zu themenrelevanten Seiten, die keine Inhalte anbieten, die für Kinder ungeeignet sind. Um Kinder zu schützen, prüfe ich jeden Link.
Ende der Durchsage.
Ich glaube, dass jungen Kindern die Weite des Internet einfach nicht bewusst ist, zumal sie um Sachen zu finden ein Allgemeinwissen brauchen, dass sie aber noch nicht haben. Dem wäre bei zu kommen, wenn Kindergärten und Schulen ihnen das Onlineleben erklären würden.
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