Geht nicht, gibt’s nicht!

Reimen mit Redewendungen

„Geht nicht, gibt’s nicht.“ Getreu diesem Motto wird in der Werbebranche gereimt, was die Silben hergeben – oder auch die Zahlen. Denn einer der bekanntesten Reime, der heutzutage in der Werbung genutzt wird, ist ein Reim mit Zahlen. Sicher hast du auch schon diesen Slogan von dem bekannten Internet-Auktionshaus gehört: „Drei, zwei, eins – meins.“ Gerne entwenden die Texter auch eine Redewendung, um die Botschaft in den Kopf der Konsumenten zu hämmern. Hier ein Beispiel von Mustang Jeans: „Wenn rohe Kräfte sinnlos walten, kann dieser Knopf die Hose halten.“

Schenkelklopfer aus dem Hause Henkel

Für den Haushaltsreiniger ATA haben sich im Laufe der Zeit einige besonders hartnäckige Werbereime angesammelt: „Zum Scheuern und Putzen nur ATA benutzen.“ „ATA hat den Ehrentitel – Henkel’s Putz- und Scheuermittel.“ Zu Henkels Ehrenrettung sei gesagt, dass diese Reime alle aus den 30er Jahren stammen. Aber was zum Kuckuck werden sich die Kinder gedacht haben, als Henkel 1949 einfach die beliebte Kindermelodie „Kuckuck, Kuckuck rufts aus dem Wald“ folgendermaßen umgedichtet hat: „A-ta, A-ta, macht alles rein, A-ta, A-ta macht alles fein. Jeder soll pro-ben, jeder wird lo-ben, A-ta, A-ta, allein.“

Dichtern den Kopf gewaschen

Für ein weiteres Putzmittel aus dem Hause Henkel wurden ebenfalls Reime erfunden. „Glas, Geschirr und 1.000 Sachen hilft dir IMI sauber machen.“ Selbst für die Verwendung von unreinen Reimen waren sich die Putzspezialisten nicht zu schade. Hier zwei Negativbeispiele für alle Hobbydichter: „Beim Herdputz sollst du dich nicht quälen, du sollst zum Putzen ATA nehmen.“ „Mit IMI im Wasser geht’s Abwaschen rascher.“ Trotzdem führte Henkels unnachgiebiges Engagement für die Dichtkunst im Jahre 1932 dazu, dass den Bronzestatuen von Goethe und Schiller in Weimar der Kopf mit IMI gewaschen wurde.

Saubere Sprüche

Henkels Saubermänner konnten es einfach nicht lassen: Noch im Jahr 1950 reimten sie unverdrossen „Zum Saubermachen – Henkelsachen.“ Ähnlich schlecht ist der Reim der Gemeinschaftswerbung Zahnpasta: „Zweimal täglich Zähneputz, morgens Frische, abends Schutz.“ Besser klingt da schon der Binnenreim für das Waschmittel Omo: „Keiner wäscht reiner!“ Astrein gereimt wurde auch für dieses Universalreinigungsmittel: „Morgens Rei – mittags frei.“

Trinksprüche haben Tradition

Über hochprozentige Sprüche aus der Spirituosenabteilung habe ich ja schon in einem früheren Artikel berichtet. Doch wenn es um urdeutsche Traditionen wie das Trinken geht, lassen sich Werbetexter anscheinend besonders schnell von der Muse küssen. Wie heißt es so schön in dem Mitgröl-Lied der Toten Hosen: „Korn, Bier, Schnaps und Wein – und wir hören unsere Leber schrein.“

  • Vor dem Bier und nach dem Essen Bommerlunder nicht vergessen.
  • Immer gut, außen mit Hut. Sierra Tequila.
  • Knackiger Spaß im Glas. Berentzen Apfelkorn
  • Lass dir raten, trinke Spaten. Spaten Brauerei
  • Wenn einem so viel Schönes wird beschert, dann ist das einen Asbach Uralt wert.

Genug für heute. Für den nächsten Artikel zum Theme „Reime in der Werbung“ suche ich nach Werbereimen aus der Lebensmittelbranche. Vorschläge werden gerne angenommen.

2 Kommentare zu „Geht nicht, gibt’s nicht!“

  1. Hi,
    du hast Recht: die meisten Reime auf dieser Seite sind schlecht formulierte Werbebotschaften. Platte Versuche, ein Produkt mit einem einprägsamen Reim zu bewerben.

    Aber wie immer bei Reimix gilt die Frage: Hast du einen „besseren“ Werbespruch gedichtet? Dann schieß los. Zeig, was du drauf hast. Wie würdest du ein Scheuermittel bewerben?
    MIt: „Ich bin doch nicht bescheuert, … !?“

    Kritisieren ist leichter als kreativieren, you know.

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