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Verslehre

Verslehre untersucht das Muster der Silben

In der Verslehre wird das Versmaß, das Muster der betonten und unbetonten Silben, von Reimen und Gedichten untersucht. Auch der Takt, das Versende und der Reim sind für die Verslehre wichtig. Ein anderer Name für Verslehre ist Metrik.

Jeder Vers ist in mehrere Silben untergliedert. Die einzelne Silbe wird als Versfuß oder Takt bezeichnet. Wenn durch die Betonung der Silben ein regelmäßiges Muster ergibt, nennt man das Versmaß bzw. Metrum. In der Reimlehre findest du allgemeine Informationen über Verse und Strophen sowie die Betonung und den Rhythmus von Silben. In diesem Beitrag steht der technische Teil der Verslehre im Vordergrund.

Versmaß kennzeichnen

Um das Versmaß herauszuhören, kannst du den Reim einfach laut vorlesen. Fällt dir ein Muster in der Betonung auf? Dann schreibst du über jede betonte Silbe ein Akzentzeichen ´. Die unbetonten Silben werden in der Verslehre nicht markiert.

Beispiel aus dem Reim über die Spinne:

Hóch entzúckt ist dér Desígner:
Kéiner schnéidert Kléider féiner.

Eine betonte Silbe pro Takt

Nachdem du das Versmaß herausgefunden hast, kannst du auch den Takt bestimmen. In der Verslehre bezeichnet man mit dem Wort „Takt“ die kleinste Einheit eines Gedichts. Jeder Takt enthält eine betonte Silbe und beliebig viele unbetonte Silben. Die Anzahl der Silben in den Takten eines Verses kann sowohl regelmäßig als auch unregelmäßig sein. Setz einfach vor jede betonte Silbe einen Taktstrich | .

Jeder Takt beginnt mit einer betonten Silbe.

Mit Nádel, Fáden únd Desígn,
x |´x  x |´x  x |´x  x |´x
so wíckelt ér die Dámen eín.
x |´x  x |´x  x |´x  x |´x

Auftakt: Vers beginnt mit unbetonten Silben

An diesem Reim siehst du, dass Taktanfang und Taktende nicht unbedingt mit dem Anfang und dem Ende der Worte übereinstimmen müssen. Wenn der Vers mit einer unbetonten Silbe beginnt, so ist dies kein vollständiger Takt. Stattdessen spricht man von einem Auftakt. Der Auftakt kann auch zwei oder mehr Silben enthalten.

Wie endet der Vers? Mit der Kadenz

Für die Verslehre ist auch das Versende, die so genannte Kadenz, wichtig. Dabei wird untersucht, welches Versmaß das Ende des Verses hat. Gezählt wird die Kadenz ab dem Ende der letzten betonten Silbe. Je nach dem Wort, das am Ende der Zeile steht, kann die Kadenz also eine Silbe, zwei Silben oder mehrere Silben haben. Die Kadenz wird danach in drei Formen unterschieden: die männliche, die weibliche und die reiche Kadenz.

Männliche oder stumpfe Kadenz
Abschluss mit einer Silbe

Mit Nádel, Fáden únd Desígn
x   |´x   x  |´x   x  |´x   x |´x

Weibliche oder klingende Kadenz

Abschluss mit zwei Silben

Hóch entzúckt ist dér  Desígner
|´x    x  |´x    x   |´x    x  |´x  x

Reiche oder gleitende Kadenz
Abschluss mit mehreren Silben

Hóch entzúckt ist díe Desígnerin
|´x    x  |´x   x   |´x    x  |´x  x  x

Keine Verslehre ohne Reime

Bei der Verslehre wird natürlich auch der Reim selbst untersucht. Um einen Reim handelt es sich immer dann, wenn Wörter oder Silben gleich oder ähnlich klingen. In deutschen Gedichten tritt am häufigsten der Endreim auf. Dabei reimen sich die Enden zweier oder mehrerer Verse. Aber auch die Alliteration, der Reim am Wortanfang, wird im Deutschen häufig eingesetzt. Hier findest du eine Übersicht weiterer Reimformen.

Ich habe versucht, die Verslehre so einfach wie möglich zu erklären. Wenn du noch Fragen hast, schreib einfach einen Kommentar. Ausführliche Informationen zur Verslehre findest du in der Online-Enzyklopädie Wikipedia.

2 Gedanken zu „Verslehre“

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