Kindergedichte

Kindergedichte: Kleine Verse mit großer Wirkung

Gedichte für Kinder sind anders als Gedichte für Erwachsene. Kindergedichte drücken komplexe Sachverhalte in einer einfachen, kindgerechten Sprache aus. Kindergedichte kommen auf den Punkt – ohne unnötiges Pathos. Kindergedichte befassen sich mit dem Alltag von Kindern, sind im besten Fall aus der Sicht der Kinder geschrieben und auf keinen Fall sind es Gedichte über Kinder. Ich finde, dass macht einen großen Unterschied. Und viele Dichter vergessen das gerne. Darum findest du hier ein paar Tipps zum Schreiben von Kindergedichten – mit praktischen Beispielen.

Beispiele für Kindergedichte

Kindergedichte für Entdecker

Alles hat ein Ende…

Den Wurm, den find ich ganz enorm,
hat Enden zwei – nur eins ist vorn.
Doch dies zu finden, ist nicht leicht,
da eins dem andren so sehr gleicht.

Im diesem Kindergedicht über den Wurm geht es eigentlich gar nicht um den Kriechtier, sondern um die Verdauung.

Das lustige Kindergedicht spielt mit dem natürlichen Entdecker-Instinkt der Kinder, um ihnen „hintenrum“ auf unterhaltsame Weise eine kleine Weisheit zu präsentieren. In dem Kindergedicht wird der Wurm verschiedenen kleinen „Tests“ unterzogen, um herauszufinden, wo vorne und hinten ist.

Kindergedichte für Grundschüler

Wie macht die Kuh?

Die Kuh macht „Muh“, weiß jedes Kind,
das ist ne Eigenart vom Rind,
schon Kälber lernen dies recht früh
– ohne sonderliche Müh.

Wer kleine Kinder hat, weiß, wie oft man als Eltern die Frage stellt: „Wie macht die Kuh?“ Lautmalerei ist für das Lernen von Sprache ungemein wichtig und spielt darum auch in Kindergedichten eine große Rolle. Allerdings wollen Kinder im Grundschulalter nicht wie Kleinkinder behandelt werden. Darum habe ich die Redewendung „Wie macht die Kuh?“ in diesem Kindergedicht auf eine lustige und unvorhersehbare Art weitergesponnen.

Kindergedichte für Sprachkünstler

Not macht erfinderisch

Eine Schnecke kroch einmal,
denn sie hatte keine Wahl,
durch ne tiefe Regenpfütze,
vorsichtig, dass es nicht spritze.

Kinder sind Sprachkünstler. Sie lieben Wortspiele und lustige Reime. In Kindergedichten ist darum die Wahl der Reime und die Tonalität der Sprache von großer Bedeutung. Auch Umgangssprache und unreine Reime können bedenkenlos in Kindergedichten eingesetzt werden. Zum Beispiel habe ich in Zeile 3 die umgangsprachliche Verkürzung von „ne“ statt „eine“ und einen unreinen Reim verwendet, als ich „Pfütze“ auf „spritze“ reimte.

Unbekannte Wörter in Kindergedichten

Vom Zechen ohne zahlen

Der arme Säufer ist nicht reich,
doch trinkt er bis zum Zapfenstreich

Selbst Sprachkünstler stehen bei einem veralteten Begriff wie Zapfenstreich im Reim über die Mücke auf dem Schlauch: Damit Kinder Spaß an den Gedichten haben und nicht frustriert werden, sollten schwierige Begriffe und Redewendungen kindgerecht erklärt werden. Bei Reimix nutze ich dazu das Kinderlexikon.

Tiere in Kindergedichten

Fett, aber nett

Der Wal isst gern, ist viel zu dick,
sich selbst findet er nicht mehr schick.
Er stopft so viel in sich hinein,
in keine Kleider passt er rein.

Kinder lieben Tiere. In vielen meiner Kindergedichte spielen darum Tiere die Hauptrolle. Das ist ein bekannter Trick aus Fabeln für Kinder: In den Tieren kann der Dichter menschliche Eigenschaften charakterisieren – ohne dass ein Kind persönlich davon betroffen sein muss. Im Kindergedicht über den Wal wird Übergewicht thematisiert. Im Kindergedicht über den Flamingo geht es nicht nur um das Modeln, sondern auch um Magersucht. Selbst über eine Sucht wie das Rauchen oder zwanghaftes Klauen kann man ein Kindergedicht schreiben.

In Kindergedichten „geht die Post ab“

Autsch! Das tut weh.

Jetzt schwenkt der Matador das Tuch,
der Stier sieht rot, er hat genug!
Wütend bläst er zur Attacke,
piekst ihn in den Po! Au Backe!

Ob früher Tom und Jerry oder heute SpongeBob: Kinder lieben Action. Auch in Kindergedichten darf es zur Sache gehen, wie das Beispiel vom Stierkampf zeigt. In meinen Kindergedichten beschreibe ich darum oft einen Konflikt. Ob Maus und Eule, Hund und Katze oder Esel und Bauer: In meinen Kindergedichten und Fabeln für Kinder fordert der Kleine den Starken heraus, kämpft der Kluge gegen den Dummen und der Fleißige foppt den Faulen.

Tipps für Kindergedichte

Damit Kinder auch Spaß mit den Kindergedichten haben, muss der Dichter ein paar Dinge berücksichtigen. Fassen wir also die Tipps zum Schreiben von Kindergedichten noch mal zusammen:

  • Kinder lachen gerne!
    Kindergedichte dürfen lustig sein. Aber nicht albern.
  • Kinder sind Entdecker!
    Überraschende Wendungen in Kindergedichten kommen gut an.
  • Kinder lernen gerne!
    Kindergedichte dürfen lehrreich sein. Aber nicht belehrend.
  • Kinder sind Sprachkünstler!
    Verwende darum Lautmalerei, Umgangssprache und unreine Reime
    in deinen Kindergedichten.
  • Kinder wollen wissen!
    Schwierige Begriffe und ungewohnte Redewendungen in Kindergedichten
    sollten darum kindgerecht erklärt werden.
  • Kinder haben Fantasie!
    Kindergedichte sollten die Vorstellungskraft anregen. Ohne gestellt zu wirken.
  • Kinder haben Probleme!
    Weggucken bringt nichts. In meinen Kindergedichten spreche ich Probleme an
    und versuche Lösungen aufzuzeigen.
  • Kinder lieben Action!
    Kindergedichte sollten nicht zu brav sein, sondern eine kindgerechte Spannung erzeugen.

Hast du auch noch Tipps und Beispiele für Kindergedichte? Dann schreib einen Kommentar.

9 Kommentare zu „Kindergedichte“

  1. Hans Josef Rommerskirchen

    Ein Vögelchen,mit Federn bunt,
    wollt fliegen in die Welt hinaus,
    des morgens in der frühen Stund,
    doch leider wurde nichts daraus.

    Mit einem mal oh meine Güt‘,
    da wurde es gar furchtbar Müd,
    statt Fröhlich durch die Welt zu fliegen,
    sah man es Schnarchend in der Ecke liegen.

  2. Hallo amaruh,
    vielen Dank für dein schönes Kindergedicht. Es hat mir sehr gefallen. Wo kann man deine Kinderreime und Kindergedichte nachlesen? Hast du eine Website?
    Gruß Reimix

  3. ich habe mir einige Reime durchgelesen und finde sie sehr schön,ich habe eine kleine 6 jährige Enkelin, die jetzt zur Schule kommt, auch sie fängt an zu reimen und wir müssen manchmal herzhaft lachen was ihr so eonfällt. Ab sofort werde ich jeden Reim von ihr aufschreiben.
    Das Reimen hat sie von mir da ich auch Gedichte schreibe und wir haben immer einen kleinen Wttbewerb.So habe ich ihr ein kleines Gedicht geschrieben,von einem Krokodil am Nil und das möchte ich euch hier hinterlassen.

    In Afrika am Nil,
    da liegt ein Krokodil.
    Es weint ganz dicke Tränen,
    ich höre es laut stöhnen,
    das arme Krokodil
    in Afrika am Nil.

    In Afrika am Nil,
    da liegt ein Krokodil.
    Ihm tut der dicke Bauch so weh,
    ich koche ihm Kamillen tee,
    dem kranken Krokodil,
    in Afrika am Nil.

    In Afrika am Nil,
    da liegt ein Krokodil.
    Es hat den Tee gertunken
    und ist im Nil versunken.
    Good bey mein Krokodil
    in Afrika am Nil.

    Es ist eigentlich ein kleines Liedchen und wir singen es ganz gerne zusammen.Hoffe ihr habt ein bischen Spass daran. LG eure Amaruh

  4. – Das ist der Kleine – steht niemals alleine.
    – Der trägt den Ring, das blitzende Ding.
    – Direkt in der mitte steht immer der Dritte.
    – Dem ist zu eigen, auf etwas zu zeigen.
    – Und der Daumen verschafft der Hand erst die Kraft!
    😛

  5. ich finde einfach Kindergedicte sin was schönes und helfen dem baby und dem kind sch auch besser zu entwickeln ich finde sie einfach nur klasse 😀

  6. Das ist der Daumen der Schüttelt die Pflaumen der hebt sie auf der bringst sie nacht haus und der kleine zwuckel isst sie alle alle auf 😉

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