Der Fiese & das Vlies
Einst stand ein Schaf auf einer Wies’
gewandt in warmes weißes Vlies.
Auf einmal trat aus finstrem Wald
der Wolf hervor, denn ihm war kalt.
Mit einer Schere in der Hand
stahl er dem Schaf das Wollgewand,
schlüpfte in den Pelz hinein
und schlief wohlbehütet ein.
Doch mit Schafspelz ausgestattet
wurde er vom Bock begattet!
Dann kam ein Lämmlein, Milch zu saugen;
der Wolf, er machte große Augen.
Der Wolf – erschöpft – konnt’ sich nicht wehren,
der Hirte holte ihn zum Scheren.
Am Ende stand er nackig dar –
ohne Pelz und eignes Haar!
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Was will uns diese Fabel sagen?
Ein schönes Fell will jeder haben.
Doch in der Haut des andren steckt
manchmal mehr als einem schmeckt.
Copyright © Sean Kollak, 26.08.2011, Quelle: www.reimix.de
Wie findest du die Fabel vom Wolf, der sich als Schaf ausgibt? Hast du alle Anspielungen in dem Reim verstanden? Wenn du Fragen hast, kannst du mir gerne schreiben.