Wirrwarr – Elektroakustische Studie über die Mücke

Das bringt mich noch um den Verstand!

Illustration Mücke von Imad Tabsch

Genervt! Sicher kennst du auch das Gefühl, wenn du im Bett liegst und eine Mücke um deinen Kopf schwirren hörst. Eigentlich bist du hundemüde, aber einschlafen kannst du trotzdem nicht, weil dich der kleine Mitesser mit dem Sirren seiner winzigen Flügel schier um den Verstand bringt.

Normalerweise ist das Geräusch der sirrenden Mücke kaum zu hören. Aber in der Stille der Nacht konzentrierst du dich so sehr darauf, dass du irgendwann nichts anderes mehr hören kannst. Und aus dem leisen Sirren ist ein ohrenbetäubender Lärm geworden, der deinen ganzen Kopf ausfüllt…

Der Komponist Michael Beiert hat versucht, dieses Gefühl in einer Elektroakustik-Studie einzufangen. Achtung, die folgende Aufnahme ist nichts für schwache Nerven!

Die Mücke – Komposition von Michael Beiert (Version 1)

Im Mikrokosmos der Mücke

Mücke mit Weinglas, Illustration von Jennifer Zeller

Der erste Teil der Aufnahme beginnt wie die Szene im Bett mit einem feinen Kratzen der Mücke, dass sich nach und nach zu einem Orchester rotierender Hubschrauber-Propeller steigert. Der erste Teil endet abrupt und im zweiten Teil des Stücks begibt sich der Zuhörer in eine Traumwelt, ein Universum voller Mücken, Fliegen und sonstiger Flugwesen. Neben den Geräuschen tausender beschäftigter, umherirrender Mücken sind nun auch drohende, unheimliche Orgelklänge zu hören. Im dritten und letzen Teil werden noch mal Elemente aus den vorherigen aufgegriffen. So oder ähnlich hört es sich also an, wenn man selbst eine Mücke ist. Willkommen im Mikrokosmos der Ungeziefer!

Entstehungsgeschichte der Aufnahme

Michael Beiert
Michael Beiert

Ursprung der Komposition war mein Kinderreim über die Mücke. Michael Beiert hat den Kinderreim gemeinsam mit der Autorin Ilka Schulz als Hörspiel in mehreren Versionen aufgenommen. Aus den Sprachstudien von Ilka Schulz hat der Komponist anschließend am Computer Sprachfetzen rausgeschnitten. Von Reimwörtern wie „summt“ oder „Mücke“ bleiben oft nur noch einzelne Konsonanten wie „S“ und „K“ übrig. Aus diesen winzigen Geräuschelementen hat Michael ein ganz neues Werk komponiert. Ich will gar nicht wissen, wie viel Arbeit das gewesen ist. Übrigens handelt es sich bei der hier vorgestellten Komposition um Version 1 – Michael hat bereits angedroht, dass er vielleicht noch abgefahrenere Versionen produzieren wird!

Kreative Ideen mit Kinderreimen

Dieses Beispiel zeigt, was kreative Menschen aus den lustigen Kinderreimen alles machen können. Möglich sind nicht nur Illustrationen, Comics, Lesungen, Hörspiele oder ein Kinder-Onlinespiel. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt: Figuren aus meinen Kinderreimen wurden schon auf T-Shirts gedruckt, gerappt, zur Leseförderung von Kindern an Bushaltestellen ausgehangen und zurzeit werden sie von einer Dirigentin als Kanon mit einer Klasse aufgenommen!

Hast du auch eine Idee, was man mit den Kinderreimen machen kann? Ein Kinderlied? Ein Theaterstück? Einen Trickfilm? Einen Tanz? Wenn du eine Idee hast, lass es mich wissen!

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