Illustration einer Möwe als Kapitän von Kinderbuch-Illustrator Angel Miguelez

Kinderbuch-Illustration der Möwe als Kapitän

Schiff, Ahoi!

Furchtlos, verwegen, wettergegerbt: So stelle ich mir einen echten Seemann vor. Bilder von einem Pfeife rauchenden Rabauken, einem tätowierten Haudrauf kommen mir in den Sinn, von einem Kapitän Ahab, jemandem, dem die Weiten der Weltmeere nichts anhaben können. Genau mit diesen Eigenschaften hat Illustrator Angel Miguelez unseren geflügelten Kapitän, die Möwe, versehen. In einem kleinen Schlauchboot rudert der furchtlose Fährmann durch die tosende See. Die Kraft der Wellen scheint fast übermächtig, die aufbrausende Gischt sieht sehr gefährlich aus. Es wirkt fast, als ob die Brandung mit vielen kleinen Fingern nach dem Boot greifen und es ins Wasser stürzen will. Eine sehr dramatische Illustration, die Angel Miguelez da abgeliefert hat. Sie gefällt mir gut, aber ich könnte mir auch eine alternative Zeichnung vorstellen…

Verfressen und verwegen

In meinem Kinderreim „Alles Futter auf dem Kutter“ habe ich mich ziemlich lustig über den Kapitän gemacht und seine schlechten Seiten beschrieben – vor allem seine Gier, aber auch sein aufdringliches Geschrei. So in der Art wie die Möwen in dem Film Findet Nemo, die immer „Meins! Meins! Meins!“ kreischen, sobald sie etwas Fressbares sehen.
Was den im Reim beschriebenen Kapitän antreibt, ist sein unbändiger Hunger. Darum könnte ich mir auch eine Kinderbuch-Illustration vorstellen, die den Kapitän zeigt, wie er auf einem alten, klapprigen Kutter inmitten eines Netzes voller Fische sitzt und sich den Bauch vollschlägt. Genüsslich reibt er sich den dicken Wanst und beäugt missmutig die anderen Möwen-Matrosen, die wie Aasgeier nach seiner Beute stieren. Irgendwo rollt wegen dem Wellengang eine leere Whiskyflasche über das Deck. In meiner Vorstellung hat der Kapitän vom Wind zerzauste Haare und eine stümperhafte Tätowierung auf dem gefiederten Arm…

Und die Moral von der Geschicht?

Ehrlich gesagt gefällt mir die Illustration von Angel Miguelez deutlich besser als der Reim. Irgendwie hat der Reim keine Pointe, sondern beschreibt einfach nur Fähigkeiten und Eigenschaften einer Möwe, bevor er mit dem billigen Witz über die Butterfahrt endet. In dem Reim kommen zwar einige Begriffe aus der Nautik vor wie Lee und Luv, Kahn und Kutter oder Redewendungen wie „Gegen den Wind kreuzen“ und „in See stechen“. Nicht zuletzt wird auch der traditionelle Seemannsgruß „Ahoi“ in dem Kindergedicht verwendet.
Was die Reimwörter angeht, habe ich also gründlich gedichtet – aber die Reime sind weder besonders lustig, noch ist die Moral von der Geschichte sehr lehrreich: Die Möwe ist gefräßig, denkt nur ans Futtern. Na und? Ich werden also noch mal die Tipps zum Reimen durchlesen und sehen, ob mir nicht was Besseres einfällt. Hat jemand Vorschläge?

Was findest du die Illustration von Angel Miguelez? Passt sie zum Reim? Oder würdest du eine Comic-Zeichnung bevorzugen? Wie kann man deiner Meinung nach den Reim über die gierige Möwe verbessern?

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